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Okt 312012
 

Ein Rückblick auf die Tagung “Mehr als nur dabei! Migration, Partizipation und Medien”

© Grimme-Institut, 2012

Migration – ein Thema, das aktuell in den Medien debattiert wird. Wie es um Migrant(inn)en als Medienmacher(innen) steht, das beleuchtete die Fachtagung “Mehr als nur dabei! Migration, Partizipation und Medien” am 26. Oktober im Kölner KOMED. Wie sind Migrant(inn)en hinter den Kulissen der Medien beteiligt? Können sie sich von den reinen Migrationsthemen emanzipieren? Diesen Fragen widmete sich die eintägige Veranstaltung des Grimme-Instituts.

Ins Thema führte ein exklusiver Zusammenschnitt der Doku-Soap “Wir sind Deutschland – 12 x Leben zwischen Flensburg und Freiburg” ein, die beim ARD-Digitalsender EinsPlus ausgestrahlt wird und die Lebenswelten von Migrant(inn)en präsentiert. Über die Recherche zwischen kulturellen Stereotypen und gesellschaftlichem Querschnitt sprachen im Anschluss der Produzent Alessandro Nasini von wellenreiter.tv und EinsPlus-Redakteurin Kirsten Kustusch.

Youtube: Wir sind Deutschland

Viele kritische Punkte beleuchtete auch eine Diskussionsrunde, die mit Medienmacher(inne)n mit Migrationshintergrund besetzt war: Ekrem Senol (MiGAZIN), Sheila Mysorekar (Neue deutsche Medienmacher), Nikolaos Georgakis (Journalist, Stiftung Zollverein), Alessandro Nasini (wellenreiter.tv) und Dr. Lale Akgün von der Staatskanzlei NRW. Werden in den Medien nur Problemfälle präsentiert? Gibt es für Themen aus der Perspektive von Migrant(inn)en kein Publikum? Solche Fragen bewegten auch das Publikum. “Wir müssen weg davon, Migranten als Exoten wahrzunehmen”, sagte Dr. Lale Akgün von der Staatskanzlei NRW. Sie wies auch darauf hin, dass Migrant(inn)en in Deutschland längst keine geschlossene Zielgruppe mehr sind. Der Journalist Nikolaos Georgakis warnte, als Medienmacher(in) mit Migrationshintergrund in die Falle zu tappen und nur zu Migrationsthemen zu arbeiten.

Die aktuelle Medienlandschaft bietet schon Beispiele für die Beteiligung von Migrant(inn)en im Fernsehen, Radio, Internet und Printbereich. Das zeigte auch ein rotierendes Plenum am Nachmittag. Bei diesem Speedlab stellten sich vier spannende Projekte aus der Praxis vor: Esther Donkor präsentierte ihre Website krauselocke.de, Martin Dittrich und Ekaterina Rauzin vom Caritas-Verband Wuppertal/Solingen erzählten von ihrem Partizipationsprojekt für Drittstaatenangehörige “MIM – Migranten in den Medien” (Flyer), Gudrun Sommer und Ela Görgülü gaben Einblicke in die Arbeit von von doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche (do-xs.de) und Uli Bez war gemeinsam mit Roula Balhas vom Bayerischen Institut für Migration (BIM) angereist, um den Film “Töchter des Aufbruchs” zu besprechen.

Video: Töchter des Aufbruchs

Hier gibt’s ein paar Eindrücke zur diskussionsreichen Veranstaltung:

 

Die Tagung “Mehr als nur dabei! Migration, Partizipation und Medien” wurde vom Medienbildungsprojekt „Medienkompetenz in der Öffentlichkeit“ und der Grimme-Akademie mit dem Projekt media4us organisiert. Medienkompetenz in der Öffentlichkeit wird unterstützt von der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, media4us wird vom Europäischen Integrationsfond gefördert.

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